Dresden-Friedrichstadt,

Dank Bergungstaucher bereit für die Weiterfahrt

Das Hotelschiff Sans Souci (französisch für "Ohne Sorge") kreuzt mit seinen Gästen in der Woche vor Ostern auf der Elbe. Plötzlich gibt es einen Zwischenfall. Durch die schnelle Hilfe der Pirnaer Bergungstaucher kann das Schiff seinem Namen gerecht werden und die Fahrt planmäßig fortsetzen.
Ein Pirnaer Einsatztaucher benutzt die Taucherleiter am Heck der "Sans Souci" (Fotograf: THW OV Pirna)

Ein Pirnaer Einsatztaucher benutzt die Taucherleiter am Heck der "Sans Souci" (Fotograf: THW OV Pirna)

Am Vormittag des 17.04.19 geriet bei einem Fahrmanöver ein Stahlseil in den Steuerbordantrieb des Hotelschiffs Sans Souci. Das Seil verfing sich zwischen den beiden gegenläufig drehenden Schrauben und blockierte diese. Eine automatische Abschaltung brachte den Antrieb zum Stehen. Nur mit dem Backbordantrieb konnte das Hotelschiff seine Reise nach Dresden mit verlangsamter Fahrt fortsetzen. Der Kapitän des Schiffes entschied, die Tauchgruppe des THW OV Pirna zu alarmieren und den Schaden während eines planmäßigen Stopps in Dresden beheben zu lassen.

Gegen 12:30 Uhr fand sich die Tauchgruppe in OV Pirna ein und begann mit den Vorbereitungsmaßnahmen zum Einsatz. Da zu diesem Zeitpunkt unklar war, wie groß der Schaden an der Antriebseinheit war, wurde neben der Tauchausrüstung auch div. Unterwasserwerkzeug, wie Trennschleifer, Säbelsäge und Primecut verladen. Als die Tauchgruppe am abgesprochen Treffpunkt an der RoRo-Rampe im Dresdner Alberthafen eintraf, machte das Hotelschiff gerade an der Pier fest. Nach kurzer Erkundung und Gefährdungsanalyse machten sich die Taucher für den ersten Tauchgang fertig. Gegen 15:00 Uhr stieg der der Bergungstaucher in das ca. 8°C kalte und durch aufgewühlte Sedimente sehr schmutzige Wasser. Durch das angeschlossene Tauchtelefon hatte der Taucheinsatzleiter jederzeit Kontakt mit dem Taucher. Nach wenigen Minuten erreichte der Taucher den unversehrten Backbordantrieb und untersuchte diesen auf Schäden. Danach begab sich der Taucher zum Steuerbordantrieb. Dort musste er zunächst feststellen, dass sich das 18 mm kunststoffummantelte Stahlseil mehrfach um den Antrieb geschlungen hatte. Der Kapitän rechnete schon mit dem Schlimmsten als aus dem trüben Elbwasser die Anweisung kam: „Säbelsäge fertig machen“. Nach weiteren Ertasten der Lage stellte der Taucher aber fest, dass sich das Seil auch ohne Zerstörung entfernen lässt. Nach kurzer Zeit des „ausfitzen“ des Seils kam dann die Meldung: „Antrieb wieder frei“. Der Kapitän und die Besatzung des Schiffes waren erleichtert. Nach dem der Taucher das Wasser verlassen hatte, startete der Kapitän einen Probelauf. Nach ein paar Minuten kam das Zeichen „Daumen hoch“. Alles in Ordnung.

Die Tauchgruppe packte ihre Ausrüstung zusammen. Und kaum war alles im Anhänger verstaut, legte das Hotelschiff ab, um an der Brühlschen Terrasse die Gäste des Schiffs aufzunehmen, die während dieser Maßnahme auf Sightseeing in der Landeshauptstadt waren. Sie hatten von diesem Einsatz nichts mitbekommen und konnten ihre Reise nach Berlin am nächsten Morgen fortsetzen. Gegen 19:00 Uhr war dann auch die Nachbereitung des Einsatzes im OV Pirna abgeschlossen.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: