Nachdem in den letzten Wochen einige Nadelhölzer besucht und begutachtet worden, konnten zwei passende Bäume gefunden werden. Einer ging hiervon nach Dresden auf den Augustusmarkt, der andere, dieses Jahr etwas kleiner als die Jahre zuvor, auf den Canalettomarkt nach Pirna.
Es ist ein Einsatz, bei dem inzwischen viele Helfer*innen wissen, wie es langläuft. Neue dagegen, machten die Erfahrungen welche Aufgaben alle dazugehören, was man beachten muss und welche Freude man mit dieser Aktion bei den Leuten auslösen kann.
Der Einsatzablauf lief wie folgt: Nach einem zeitigen Frühstück rollten alle Beteiligten samt nötiger Technik und Ausrüstung kurz nach 7 Uhr mit 25 Einsatzkräften und drei Bufdis vom Hof. Es ging nach Dresden. An dem Ort angekommen, wo das zu fällende Nadelholz bisher zuhause war, wurde der Einsatzabschnitt vorerst mit Straßensperren und Flatterband abgesichert. Danach erfolgte durch den Zugtrupp eine kurze Erkundung und die Einweisung an den Gruppenführer. Dieser taktete im Anschluss seine Kameraden in die anstehenden Aufgaben ein. Ziel war es, eine wunderschöne Tanne zu fällen und auf einem Tieflader so zu platzieren, dass sie für den anstehenden Transport ideal gesichert werden konnte. Ein Kran, an dem der Baum festgemacht wird, war inzwischen auch angekommen. Schritt für Schritt wurden die Arbeiten erledigt. Kurz hörte man das Geräusch der Kettensäge, schon lag wenig später das Bäumchen in der Waagerechten auf dem Transportfahrzeug. Auch wenn es bereits wieder ein Jahr her war, man konnte gut erkennen, die Pirnaer machten das nicht zum ersten Mal. Ein Teil der Helfer war inzwischen schon an den Punkt gefahren, wo die Tanne als Weihnachtsbaum aufgestellt werden sollte. Dort gab es noch Vorbereitungen zu treffen, damit der Aufbau reibungslos verlaufen konnte. Nachdem durch das THW das Nadelgewächs mit unzähligen Seilen auf eine verkehrssichere Breite und Höhe eingebunden wurde, konnte der Transfer starten. Begleitet durch die Polizei ging es in Kolonne und Überbreite des Tiefladers ab auf den Platz, wo der Baum aufgestellt wurde und in den kommenden Tagen ein Weihnachtsmarkt errichtet werden soll. Wie immer, warteten dort schon neugierige Anwohner und Besucher, um bei dem Aufbau zuzuschauen. Mittels des Krans wurde die Tanne wieder vom Tieflader gehoben und durch die Anweisungen der Helfer in die dafür vorgesehene Hülse geführt. Der Motorkettensägenführer machte letzte Feinarbeiten am Stamm, damit dieser gerade und fest in der Vorrichtung verankert werden konnte. Noch einmal von allen Seiten geschaut, ob das Bäumchen gut steht, konnte nun alles zusammengepackt und zum nächsten Einsatzabschnitt gefahren werden.
Immer noch in Dresden, begann der zweite Durchlauf dann etwa um 11 Uhr. Mit oben beschriebenem Szenario machten sich die Einsatzkräfte nun an eine Fichte, die für ihren Weihnachtsmarkt in Pirna bestimmt war. Zwischenrein gab es dabei eine Pause, bei der ein leckeres Mittagessen am Einsatzort serviert wurde. Mit Unterstützung eines Bufdis kochte einer unser OV-Köche am Vormittag Gulasch mit Kartoffelbrei und Mischgemüse. Dies schien allen gut zu schmecken, denn viele Helfer*innen holten sich sogar noch Nachschlag.
Mit einem kleinen Zeitverzug von etwa dreißig Minuten, welcher durch das schwierigere und damit zeitaufwändigere Einbinden des Nadelbaumes auf dem Tieflader entstand, traf die Kolonne gegen 15 Uhr auf dem Pirnaer Markt ein. Alle Arbeiten wurden dann auch hier zur vollen Zufriedenheit erledigt und zum Abschluss konnte das alljährliche Gruppenfoto vor dem Baum gemacht werden.
Baum für den Augustmarkt: Nordmanntanne, 22 Jahre, knapp 12 m, 950 kg, gespendet von einem Privatgrundstück aus Dresden Pappritz
Baum für den Canalettomarkt: Blaufichte, 36 Jahre, knapp 13 m, 1.600 kg, gespendet von einem Privatgrundstück aus dem Dresdner Stadtteil Neu-Gruna
Mit diesem ehrenamtlichen Einsatz zeigten die Kameraden*innen aus dem Pirnaer Ortsverband, dass sie nicht nur in Ernst- und Notfällen gerne helfen, sondern ihre Zeit und erlernten Fähigkeiten auch bei solchen Aktionen, wie der Weihnachtsbaumsaufbau, gern zur Verfügung stellen. Hinzu kommt, dass es auch für neue THW-Kräfte eine gute Ausbildung war. Wir danken dabei auch dem Abschlepp- & Bergungsdienst Bernd Reichelt und Herrn Baehr der SST GmbH, die diesen Einsatz inzwischen schon viele Jahre mit unterstützen.
