Köthen, 25.10.2008

Exkursion Atomschutzbunker Berlin und Waldfriedhof Halbe vom 24.-26.10.2008

Seit 2006 setzt das THW mit dem Projekt „Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in den neuen Bundesländern“ eine Vielzahl von Maßnahmen um, die der Nachwuchsgewinnung, der Imagearbeit bei Außenstehenden für das ehrenamtliche Mitwirken und der Mobilisierung vorhandener Potentiale dienen. In diesem Rahmen hatten wir eine eigene Idee eingebracht und genehmigt bekommen.

Unser Ziel: Halbe südöstlich von Berlin (Foto: André Jakob)

Unser Ziel: Halbe südöstlich von Berlin (Foto: André Jakob)

Am späten Freitagnachmittag starteten zwei Mannschaftstransportwagen mit den 11 Teilnehmern. Das Ziel, die Jugendherberge am Köthener See, wurde nach zwei Stunden Fahrt erreicht. Nach einer Stärkung erwartete uns der Projektkoordinator der Denkwerkstatt Halbe zur Einstimmung auf das Wochenende im Clubraum. Gemeinsam wurde der mehrfach ausgezeichnete Film "Die Brücke" von Bernhard Wicki angeschaut.

Den nächsten Tag starteten wir in der Denkwerkstatt Halbe. Nach einer Auswertung des Filmes vom Vortag wurden wir durch die einzelnen Räume geführt und erhielten notwendige Hintergrundinformationen. Im Anschluß konnte jeder seine eigenen Entdeckungen machen. Nach einer Stärkung in einer örtlichen Gaststätte ging es durch Halbe. Das verschlafene Dorf war im April 1945 eingekesselt und in den letzten Kriegstagen Ort vieler menschlicher Tragödien, über welche an den passenden Standorten berichtet wurde.

Im Waldfriedhof Halbe wurde unsere Gruppe mit Einzelschicksalen vertraut gemacht und hatte Gelegenheit sich indviduell mit der Geschichte auseinander zu setzen. Neben Opfern des "Kessel von Halbe" liegen dort auch russische Kriegsgefangene und Opfer des NKWD-Speziallagers Ketschendorf. Nach der Rückkehr in die Denkwerkstatt wurde der Tag ausgewertet.

Der Sonntag führte uns nach Berlin. Genauer gesagt, in die Berliner Unterwelt. Wir schauten uns zunächst am Blochplatz einen Luftschutzraum aus dem zweiten Weltkrieg an, lernten die durch den Mauerbau entstandenen Geisterbahnhöfe und Sperranlagen in der Kanalisation kennen und gingen dann zu Fuß zum U-Bahnhof Pankstraße, dessen zweite Funktion erst bei genauerer Betrachtung zu entdecken ist: Er ist die viertgrößte Zivilschutzanlage Berlins.

Die im Jahr 1977 vom Westberliner Senat errichtete Mehrzweckanlage, welche noch heute voll ausgestattet und funktionsfähig ist, hätte im "Ernstfall" Platz für einen mehrwöchigen Aufenthalt von mehr als 3300 Menschen geboten. Die Einblicke in den Kranken-, Unterkunfts- und Sanitärbereich, die Küche und die Betriebsräume hinterließen bei den Teilnehmern zwiespältige Gefühle. Mit diesen ging es danach auf den Weg zurück in die sächsische Heimat.


  • Unser Ziel: Halbe südöstlich von Berlin (Foto: André Jakob)

  • Unser Ziel: Halbe südöstlich von Berlin (Foto: André Jakob)

  • Unser MTW vor der Denkwerkstatt Halbe (Foto: André Jakob)

  • Unser MTW vor der Denkwerkstatt Halbe (Foto: André Jakob)

  • Im 'Raum der Erinnerungen' (Foto: André Jakob)

  • Im 'Raum der Erinnerungen' (Foto: André Jakob)

  • Brotsuppe nach Rezept der 30er Jahre (Foto: Franka Stephan)

  • Brotsuppe nach Rezept der 30er Jahre (Foto: Franka Stephan)

  • Gemeinsam auf Spurensuche in Halbe (Foto: André Jakob)

  • Gemeinsam auf Spurensuche in Halbe (Foto: André Jakob)

  • Grabstätte auf dem Waldfriedhof (Foto: Uwe Schneider)

  • Grabstätte auf dem Waldfriedhof (Foto: Uwe Schneider)

  • Information über Einzelschicksale (Foto: André Jakob)

  • Information über Einzelschicksale (Foto: André Jakob)

  • Massengrab für die Opfer Ketschendorf (Foto: André Jakob)

  • Massengrab für die Opfer Ketschendorf (Foto: André Jakob)

  • Im Berliner Untergrund (Foto: André Jakob)

  • Im Berliner Untergrund (Foto: André Jakob)

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