Zeithain,

Im Trüben fischen – unsere Taucher im Einsatz

Unter Mitwirkung unserer Einheit „Örtliche Gefahrenabwehr Tauchen“ wurde mit hohem Einsatz ein Entwässerungsrohr mit ca. 40 cm Durchmesser im See der Kiesgrube Zeithain erfolgreich geborgen.
Die Ausrüstung der Taucher wird auf einer Plattform im See abgesetzt (Fotograf: Uwe Bollmer)

Die Ausrüstung der Taucher wird auf einer Plattform im See abgesetzt (Fotograf: Uwe Bollmer)

Bereits um 7:00 Uhr verließ der MzKW und der PKW OV mit unseren Tauchern und ihren Helfern den Ortsverband. Auf regennassen Straßen fuhr die kleine Kolonne in Richtung Kieswerk Zeithain. Dieses hatte das THW Pirna beauftragt, bei der Entsorgung eines alten Entwässerungsrohres zu helfen. Ein abgewinkeltes Rohrstück soll von der Röhre gelöst werden, um dann den Rohrstrang einfacher aus dem See ziehen zu können.

Bereits Tage zuvor wurde ein Erkundungstauchgang durchgeführt und das Vorgehen der Taucher geplant. Als erstes soll versucht werden, die Verbindungsschrauben mit Hilfe eines druckluftbetriebenen Schraubers zu lösen. Im nächsten Versuch soll mit Hilfe einer Schneidlanze unter Wasser das Rohr durchtrennt werden. Als weitere Option planen die Taucher den Einsatz eines Drucklufttrennschleifers.

Bei Regen kommt die Einheit am Bestimmungsort an. Nach dem Anlegen der Regenschutzkleidung beginnt der kleine Trupp mit der Entladung des MzKW.  Die Taucher haben es jetzt noch gut, in ihren Trockentauchanzügen kann Ihnen die Nässe von außen nicht viel anhaben. Jetzt wird die benötigte Taucherausrüstung in eine Box verladen und auf die Arbeitsplattform im See gehoben. Das THW wird dabei von einem, durch den Auftraggeber bereitgestellten, schweren Kran unterstützt.

Die Helfer setzen mit einem Boot zur Plattform über, die Taucher schwimmen in Ihren Anzügen hinterher. Dann beginnen alle mit der Vorbereitung. Die Ausrüstung wird nochmals überprüft, der Funk zwischen Taucher und Einsatzleitung getestet. Im Wasser befinden sich zwei Taucher. Eine weitere Kameradin steht in voller Ausrüstung auf der Arbeitsplattform und kann im Notfall unverzüglich den beiden Hilfe und Unterstützung geben. Vier Augen sehen mehr als Zwei. So wird der Einsatz sowohl vom Ufer als auch von der Plattform aus überwacht.

Der erste Tauchgang wird gestartet. Die Sicht in dem trüben Wasser ist schlecht. Auf den Monitor der Unterwasserkamera  kann der Helfer kaum etwas erkennen. Für den Taucher werden seine Hände zu seinen Augen. Unter Wasser entscheidet er über das weitere Vorgehen, alle anderen unterstützen ihn.

Nach dem vorher festgesetzten Plan wird zuerst versucht, die Verschraubung des Flansches zum Winkelstück zu lösen. Die Verschraubung ist jedoch korrodiert. Nun kommt die Unterwasserbrenntechnik zum Einsatz. Wie beim Brennschneiden wird mit einem Gas-Sauerstoff-Gemisch mit Hilfe einer speziellen Elektrode unter Wasser gebrannt. Blasen steigen auf und zeigen den oben gebliebenen an, dass der Taucher mit dem Schneiden beginnt. Vergeblich. Der Taucher versucht mit Hilfe einer Drahtbürste das Rohr zu reinigen. Jetzt beginnt der zweite Versuch. Wieder treten Blasen an die Oberfläche. Leider schlägt auch dieser Versuch fehl.

Nun kann nur noch die schwere Technik an Land helfen. Der Kran soll das Rohr unter Wasser etwas anheben, damit unsere Taucher Hebesäcke an das Rohrende anbringen können. Die Taucher schlagen das Rohr mit Hilfe von Ketten unter Wasser an die Kranflasche an. Jetzt zieht der Kran das Rohr vorsichtig soweit nach oben, dass die Hebesäcke angebracht werden können. 

Plötzlich ertönt das Überlastsignal aus der Kabine des Kranführers. Einer der Abstützungen des Krans löst sich handbreit vom Boden. Der Kran kann jedoch die Last weiter halten und dem THW das gefahrlose Anbringen der Hebesäcke ermöglichen. Nachdem die Säcke mit Druckluft gefüllt sind, schwebt das Ende des Rohrs unter Wasser. Ein Radlader zieht nun das Rohr Segment für Segment an Land. Das letzte, fast noch hundert Meter lange, Stück kann der Kran an Land heben.

Jetzt können die Schnittversuche an Land begutachtet werden. Der Brennschneider hat das mit Schlick und Muscheln besetzte Rohr nur ankratzen können. Trotz des misslungenen Trennversuchs konnte die Bergung des Rohres mit Hilfe des THW Ortsverbands Pirna erfolgreich abgeschlossen werden.


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