Heidenau,

Schädlingsbekämpfung mit unerwünschten Nebenwirkungen

Die Beseitigung von Ungeziefer in einer Großküche führte zu einer Verpuffung, in deren Folge mehrere Personen vermisst wurden. Die Alarmierung des THW-Ortsverbandes am späten Samstagnachmittag hierzu war aber kein Ernstfall, sondern nur der Auftakt zur jährlichen Nachtausbildung.
Abfahrt der Fahrzeuge des THW Pirna zur Nachtausbildung (Fotograf: André Jakob)

Abfahrt der Fahrzeuge des THW Pirna zur Nachtausbildung (Fotograf: André Jakob)

Einsätze in Dunkelheit sind eine besondere Herausforderung. Neben dem eigentlichen Einsatzauftrag gilt es auch die Beleuchtung sicher zu stellen und so Unfälle zu verhüten. Auch die Orientierung, vor allem in unbekannten Gelände oder Gebäuden, wird erheblich erschwert. All das sind Gründe, warum das THW Pirna schon seit einigen Jahren einen Dienst im Jahr zeitlich verlagert und dann unter erschwerten Bedingungen übt. Im fiktiven Szenario für diese Einsatzübung wurde zudem die Einsatzstelle komplett durch das THW betreut.

Kurz nach 17 Uhr erhielten alle Einsatzkräfte die Nachricht, sich unverzüglich im Ortsverband einzufinden. Das jedoch war schon der erste Teil der Übung, denn auf diese Weise sollten die Alarmwege überprüft und die Erreichbarkeiten festgestellt werden. Kurze Zeit darauf füllte sich der Parkplatz und die Fahrzeuge wurden mit den eintreffenden Helfern besetzt.

Mit Sonder- und Wegerechten, auch das ein Bestandteil der Übung, ging es dann zur Papierfabrik in Heidenau. In einem historischen Industriegebäude, welches im zweiten Stock die ehemalige Küche sowie den vormaligen Speisesaal beherbergte, begannen die ersten Rettungsmaßnahmen. Während zwei Personen unter Atemschutz die nicht bzw. nur noch als Lager genutzten Räume vom Keller beginnend nach Personen durchsuchten, bauten die verbliebenen Helfer eine Notbeleuchtung auf. Hierzu wurde die Netzersatzanlage mit Lichtmast in Position gebracht und autarke Stromerzeuger in Gebäudenähe postiert. Meter um Meter Kabel wurden verlegt und stellten die Beleuchtung im Inneren des Gebäudes sicher.

Schon bald wurde eine Person gefunden und an den, natürlich nur fiktiven, Rettungsdienst übergeben. Kurz darauf wurde eine weitere Person im Sanitärbereich der Küche gefunden. Für diese war jedoch keine übliche Transportmöglichkeit vorhanden. Kurzerhand bauten die Einsatzkräfte im Dunkel der Nacht aus der zweiten Etage des Gebäudes eine Seilbahn. Hierzu wurde ein Portal aus Elementen des Einsatz-Gerüst-Systems gebildet und als Gegenpunkt ein Fahrzeug außerhalb des Geländes postiert.

Nachdem alle vermissten Personen gefunden und aus dem Gebäude gebracht wurden, begann der Rückbau. Die Kabel wurden aufgerollt und die genutzte Technik wieder auf den Fahrzeugen verstaut. Dann ging es zurück nach Pirna. Dort angekommen wurde noch kurze Auswertung der Einsatzübung durchgeführt, bevor die Helfer des Ortsverbandes erschöpft um 2:30 Uhr in die restliche Nacht entlassen wurden.


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