In einem weiteren Schritt wurde der Baum mit Hilfe eines Schlupfes an den Kran angeschlagen, um ihn gegen das Fallen zu sichern. In der Zwischenzeit machte ein Helfer die Kettensäge einsatzbereit und legte die entsprechende Schutzausrüstung an. Etwa 45 Minuten nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle wurde der Baum geschnitten, was ohne Probleme geschah. Der Baum schwebte jetzt freihängend über dem Erdboden.
Nun war es Zeit den Sattelzug an die Einsatzstelle heranzuführen. Der Fahrer rangierte das überlange Gefährt schnell und ohne irgendwelche Zusammenstösse in die doch sehr schmale Straße. Nun begann die wahrscheinlich unberechenbarste Aufgabe bei diesem Einsatz, nämlich das Verladen des Baumes auf dem Tieflader. Wir hatten bis dahin noch keine Erfahrungen über die Leistungsfähigkeit unseres neuen Kranes. Obwohl der Kran seine Leistungsgrenze erreicht hatte, gelang es uns den Baum auf dem Auflieger zu positionieren. Während der Kran abgebaut wurde, begannen alle anderen Helfer, die Äste des Baumes an den Stamm zu binden. Dies ist notwendig, weil sonst das Fahrzeug mit einer Ladebreite von fast 5m durch die Innenstadt von Pirna fahren müsste und das bekanntlich unmöglich ist. Diese Arbeit gestaltete sich wie in den vorangegangenen Jahren als sehr schwierig und zeitraubend, dazu kam noch die inzwischen aufgezogen Dunkelheit. Trotz Ausleuchtung der Einsatzstelle war im Schatten der Äste so gut wie nichts zu sehen. Mit vereinten Kräften und Leuchten am Helm war der Baum dann zu einem stattlichen Packet geschnürt. Wir verlasteten unsere Ausrüstung und machten uns für die Überführung des Baumes auf den Pirnaer Marktplatz fertig.
In der Zwischenzeit ist auch ein Funkstreifenwagen der Polizei Pirna an der Einsatzstelle eingetroffen. Die Aufgebe der beiden Polizisten sollte die Absicherung des Transportes sein. Nach einer kurzen Besprechung der Kraftfahrer und der Polizei mit dem Einsatzleiter, setzte sich der Konvoi in Bewegung. Der Transport verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auf dem Marktplatz in Pirna angekommen, wartete bereits die nächsten Überraschung auf uns. Das ganze Gelände war bereits mit Verkaufsbuden zugebaut. Es war nur noch ein schmaler Gang zwischen den Buden frei, und der Platz war auch schon an fliegende Händler vergeben, die darauf warteten das sie Ihre Stellplätze beziehen konnten. Nach etwa 15 min Wartezeit konnten wir dann endlich den Sattelzug und den Kran in Position bringen. Der Weihnachtsbaum wurde wieder "ausgepackt", am Kran angeschlagen, angehoben und in das dafür vorgesehene Loch gestellt. Jetzt musste der Baum nur noch richtig ausgerichtet und verkeilt werden. Gegen 22.00 Uhr stand der Weihnachtsbaum 2001 an seinem neuen Bestimmungsort und ich muss sagen, er sieht gut aus.