Dresden-Prohlis,

Ausbildung der Bergungsgruppen im Dresdner Sternenstädtchen

Neue Objekte bringen Abwechslung in den Ausbildungsalltag. Besonders beliebt sind Häuser, die kurz vor einer umfassenden Sanierung oder dem Abriß stehen. Sie bieten Helfern der Bergungsgruppen zahlreiche Möglichkeiten zur Festigung ihrer Kenntnisse. Gruppenführer Martin Bagdahn hatte für diesen Ausbildungstag den Zugang zu einem Gebäude organisiert, welches uns dankenswerterweise von der GAGFAH GROUP zur Verfügung gestellt wurde.
Entgegennehmen der Krankentrage (Foto: Torsten Matthes)

Entgegennehmen der Krankentrage (Foto: Torsten Matthes)

Das Hochhaus in Dresden-Prohlis gehörte zum ehemaligen Sternenstädtchen. Dieses bestand aus 5 Hochhäusern, wobei jedes aus drei in Sternform verbundenen 10-Geschossern bestand und zu DDR-Zeiten in Plattenbauweise errichtet wurden. Drei Blöcke wurden in den vergangenen Jahre abgerissen. Bevor dieses Schicksal nun auch die Heinrich-Mann-Str. 22 ereilt, nutzten unsere beiden Bergungsgruppen die Gelegenheit zur Ausbildung in der Rettung aus verschiedenen Höhen und mit variablen Methoden.

Zu Beginn wurde unsere Übungspuppe auf eine Krankentrage eingebunden und fachgerecht in den 2. Stock transportiert. Dort angekommen wurde die zu rettende Person aus dem Fenster heraus an der Außenhülle des Gebäudes senkrecht herabgelassen. Anschließend tauschten die Helfer am Kopf- bzw. Fußende jeweils ihre Positionen und übten diese Rettungsform erneut. Ein Vorgang, welcher auch bei den späteren Übungselementen beibehalten wurde.

Eine andere Möglichkeit zur Rettung ist der Leiterhebel. Hierbei wird die Person waagerecht herabgelassen. Nach dem Anstellen der Leiter wird diese mit angebundener Krankentrage niedergelegt. Nachteilig an dieser Rettungsmethode ist der recht große Platzbedarf. Ähnlich ausladend ist die Rettung über eine schiefe Ebene. Auf dieser, aus Leitersteckteilen gebauten, Rutschfläche wird ein Schleifkorb herabgelassen.

Nach der Mittagspause ging es in die 7. Etage. Dort angekommen wurde aus den mitgenommenen Bauteilen des Dreibock-Bausatzes ein Ausleger gebaut und zwischen den Geschoßdecken fixiert. Nun konnte das Rollgliss-Rettungsgerät angebracht werden. Unsere schwindelfreie Übungspuppe erreichte auch diesmal ohne Zwischenfälle sicheren Boden.

Bevor die Helfer bei bestem Wetter einen ausgiebigen Blick auf die Landschaft zwischen Elbsandsteingebirge und Radebeul werfen konnten, galt es, eine Seilbahn zu errichten. Das Stahlseil am Kopfende wurde an einem verstärkten Bauteil aus dem Gerüstbausatz angeschlagen. Der Greifzug am Fußpunkt wurde durch einen Erdanker gehalten. "Karl-Heinz", so der Name unserer Übungspuppe, konnte auch über diese Methode gerettet werden. Sie beendete einen interessanten Ausbildungstag.


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