Nach eineinhalb Tagen straffen Theorieunterricht und Trockenübungen mit den unter Wasser zu benutzenden Gerätschaften begann der praktische Teil der Ausbildung. An jedem Tag befand sich ein Tauchteam von ca. fünf Tauchern an jeder der vier Ausbildungsstationen, um über sowie unter Wasser den praktischen Umgang mit den Geräten zu lernen.
Der Taucher, der die Maßnahmen unter Wasser ausübt, ist hilflos ohne sein Team an der Wasseroberfläche. Aus diesem Grund nahm die Zusammenarbeit über Wasser einen großen Teil der Ausbildung ein. Gemeinsam wurden die wichtigsten Punkte, etwa das Anziehen des Tauchers mit Aufsetzen des Taucherhelms, Tests der Sicherheits- und Kommunikationseinrichtungen, Vorbereitung der Unterwasserwerkzeuge und Notallausrüstung (z.B. Sauerstoffnotfallsystem) sowie Ausrüsten und Bereithalten des Sicherungstauchers abgearbeitet. Während des Tauchgangs wurde die Kommunikation über Funk und Video sowie die Zuarbeiten für den Taucher geübt.
Unter Wasser hatte der Taucher je nach Station eine andere Aufgabe zu erledigen. Hierfür wurden 4 Übungsstationen aufgebaut: Die Hydraulikstation beinhaltete die Anwendung von Schere, Spreizer und Betonkettensäge im Wasser. Dabei wurden verschieden dicke Armierungsstähle mit der Schere durchtrennt. Der Spreizer kam bei Rohren zum Einsatz, welche aufgespreizt oder gequetscht wurden und mit der Betonkettensäge wurde ein großes Betonrohr in kleine Stücke zerlegt.
An einer weiteren Station wurde das Bewegen von Grundsedimenten (Schlamm oder Kies) geübt. Zum Vergleich wurden Spüllanzen und Saugrohre verschiedener Größen benutzt. Während die Spüllanze den Schlamm mit einem Wasser-Luft-Gemisch weg spülte, saugt die Sauglanze den Schlamm an. Dieser kann woanders gezielt deponiert werden.
Viele verschiedene mit Druckluft betriebene Werkzeuge wurden an einer weiteren Station benutzt. Pneumatische Trennschleifer, Kettensägen für Holz, verschiedene Schlaghämmer/-meißel, Schlagschrauber und Bohrmaschinen sind nur einige der benutzen Geräte. Der Umgang mit der Sauerstofflanze unter Wasser wurde ebenso erlernt. Hier war die Aufgabe der Taucher ein sogenanntes Spundwandschloss, die Verbindung der einzelnen Segmente einer Spundwand, zu durchtrennen. Aufgrund der Materialanhäufung im Gegensatz zur dünneren Spundwand gestaltet sich dies schwieriger.
Zum Abschluss fand eine theoretische Prüfung statt, die alle Teilnehmer erfolgreich abschließen konnten. Die Teilnehmer des Ortsverbandes Pirna empfanden diese Ausbildungswoche als sehr lehrreich und hoffen, ihr neu erlerntes Wissen bald in der Praxis anwenden zu können. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Lehrgangs verfügt der OV Pirna in der ÖGA Tauchen nun über fünf Bergungstaucher der Stufe 3 und ist somit fachlich sehr gut aufgestellt.