Am Freitagmorgen machten sich zwei Mannschaftstransporter auf den Weg nach Thüringen. Dort wird auf einer ca. acht Hektar großen Fläche die Infrastruktur für die Unterbringung von über 5.000 Teilnehmern vorbereitet. Erster konkreter Einsatzauftrag war das Schließen von zahlreichen offenen Stellen in dem das Gelände umgebenden Zaun. Im Anschluss begannen wir mit dem Aufbau von 60 Zelten vom Typ SG30. Diese ca. 5,8x6m großen Zelte bieten Platz für die Unterbringung von 10 Personen auf Feldbetten und werden in den nächsten Wochen vom Funktionspersonal des Bundesjugendlagers genutzt. Die Kinder und Jugendlichen bringen ihre eigenen Zelte mit und errichten diese auch selbst.
Gemeinsam mit anderen Einsatzkräften der Ortsverbände Kronach, Frankfurt/Main und Berlin-Pankow führten wir den Aufbau der Zelte nach dem Beginn am Freitag bis Sonntagmittag fort. Das Material hierzu stammte vor allem vom Bereitstellungsraum West und wurde vom Radlader des OV Rudolstadt an die gewünschte Position gebracht. Sogleich begann ein emsiges Treiben. Während die Stangen aus Aluminium für das Zusammenstecken ausgerichtet wurden, wurden die Zeltplanen ausgepackt und bereit gelegt. Das Verbinden der einzelnen Elemente erforderte das Teamwork unserer Helfer. Nachdem die Stützen vorbereitet waren, befestigten wir daran die Seitenwände und zogen zum Schluss das Dach mit vereinten Kräften über das gesamte Zelt.
Jetzt konnte das Konstrukt in Position gebracht und am Boden mit Erdnägeln verankert werden. Kurz darauf erschienen auch schon die Kameraden des THW Heiligenstadt, um das errichtete Zelt zu elektrifizieren. Parallel zu unserer Arbeit wurden Führungsstellen, Sanitäreinrichtungen und Versorgungszelte aufgebaut, Straßen befestigt, Lichtmasten aufgestellt und umfangreiche Vermessungen durchgeführt.
Ziel dieser Großübung ist die Vorbereitung des Ernstfalls vor allem bei Großschadenslagen, wenn Einsatzkräfte über eine längere Zeit versorgt und untergebracht werden müssen. Zuletzt war ein THW-Bereitstellungsraum u.a. beim Waldbrand bei Lübtheen und beim Meppener Moorbrand errichtet wurden.
Vor der Heimfahrt über die Autobahn 4 stärkten sich die Helfer in einem deutschlandweit bekannten Imbiss mit einer zünftigen, manche meinen auch der weltbesten, Thüringer Rostbratwurst. Der Abschied von Rudolstadt ist für manche Teilnehmer nur ein kurzer, denn schon in zwei Wochen begleiten sie unsere Jugendgruppe mit ihren tschechischen Gästen ins 17. Bundesjugendlagers der THW-Jugend. Oder sie sorgen als Funktionspersonal, etwa als Trinkwasser-Experte, selbst für eine gelungene Sommerwoche auf dem Zeltplatz, der bis Anfang dieser Woche einfach nur eine Wiese war.